„Ensemble Messiaen“

Julian Arp - Rupert Wachter - Markus Däunert - Isabel von Bernstorff

 

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„Ensemble Messiaen“
Julian Arp – Rupert Wachter - Markus Däunert - Isabel von Bernstorff

 

Programmvorschlag I

Béla Bartók (1881-1945)
„Kontraste“ für Violine, Klarinette und Klavier

1. Verbunkos. Moderat ben ritmato
2. Pihenö. Lento
3. Sebes. Allegro vivace

Olivier Messiaen (1908-1993)
Quartett für das Ende der Zeit (1941)
für Violine, Violoncello, Klarinette und Klavier

1. Liturgie de cristal
2. Vocalise, pour l´Ange qui annonce la fin de temps
3. Abîme des oiseaux
4. Intermède
5. Lounange à l´Eternitè de Jésus
6. Danse de la fureur, pour les sept trompettes
7. Fouillis d´arcs-en-ciel, pour l´Ange qui annonce la fin de temps
8. Lounange à Immortalité de Jésus

 

Programmvorschlag II:

Toru Takemitsu (1930 - 1996)
Quatrain II (1977)

 

Olivier Messiaen (1908-1993)
Quartett für das Ende der Zeit (1941)
für Violine, Violoncello, Klarinette und Klavier

1. Liturgie de cristal
2. Vocalise, pour l´Ange qui annonce la fin de temps
3. Abîme des oiseaux
4. Intermède
5. Lounange à l´Eternitè de Jésus
6. Danse de la fureur, pour les sept trompettes
7. Fouillis d´arcs-en-ciel, pour l´Ange qui annonce la fin de temps
8. Lounange à Immortalité de Jésus

 

Programmvorschlag III:

Paul Hindemith (1895 - 1963)
Quartett für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier (1938)

Mäßig bewegt
Langsam
Lebhaft

Olivier Messiaen (1908-1993)
Quartett für das Ende der Zeit (1941)
für Violine, Violoncello, Klarinette und Klavier

1. Liturgie de cristal
2. Vocalise, pour l´Ange qui annonce la fin de temps
3. Abîme des oiseaux
4. Intermède
5. Lounange à l´Eternitè de Jésus
6. Danse de la fureur, pour les sept trompettes
7. Fouillis d´arcs-en-ciel, pour l´Ange qui annonce la fin de temps
8. Lounange à Immortalité de Jésus

 

Alle Programme können als Gesprächskonzerte angeboten werden.
Selbstverständlich können jeweils die ersten Programmhälften auch durch konventionellere Werke ersetzt werden wie z.B.

Johannes Brahms (1833-1897)
Sonate für Klarinette und Klavier, f-Moll op.120 Nr.1

Johannes Brahms (1833-1897)
Sonate für Klavier und Violine, G-Dur op. 78

Johannes Brahms (1833-1897)
Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier, a-Moll op.114

 

 

Werkbeschreibung

 

Ich sah einen starken Engel vom Himmel herabkommen, der war mit einer Wolke bekleidet, und ein Regenbogen auf seinem Haupt und sein Antlitz wie die Sonne und seine Füße wie Feuersäulen. Er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer und den linken auf die Erde, und stehend auf dem Meer und auf der Erde hob er seine Hand auf gen Himmel und schwur bei den Lebendigen von Ewigkeit zu Ewigkeit: HINFORT SOLL KEINE ZEIT MEHR SEIN; sondern in den Tagen der Stimme des siebten Engels, wenn er posaunen wird, soll vollendet werden das Geheimnis Gottes.

(Johannes, 10. Kapitel)

 

Ewig ist jetzt

©  DIE ZEIT, 11.05.2006 , von Volker Hagedorn

Vogeldialoge, früheste Farben, wartende Bäume. »Zwischen drei und vier Uhr morgens«, schreibt der Komponist dazu. Und meint einen Morgen vorm Erwachen der Menschen auch im anderen Sinne. Sie haben die Welt noch nicht betreten. So könnte sie geklungen haben, wie Klarinette, Geige, Cello und Klavier sie hier tönen lassen, zu Anfang des Quartetts für das Ende der Zeiten. So selbstvergessen und sanft, so komplex und absichtslos. Aber es war kein milder zeitloser Morgen, an dem das Werk des 33-jährigen Olivier Messiaen erstmals erklang. Es war der kalte 15. Januar 1941 in einer ungeheizten Baracke des Stalag VIII A in Görlitz. Der Komponist war Kriegsgefangener.

In diesem Lager hat er das Quatuor pour la fin du temps geschrieben, die »Eingebung dazu empfangen«, wie Messiaen als gläubiger Katholik sagt. Die ungewöhnliche Besetzung hat damit zu tun, dass außer dem Pianisten Messiaen noch drei weitere Franzosen unter den 5000 Gefangenen exzellente Musiker waren. Ein Geiger, ein Klarinettist, ein Cellist. Dass es überhaupt zur Realisierung des Quatuor kommen konnte, ist einem deutschen Offizier zu verdanken. Karl-Albert Brüll war Musikliebhaber. Er besorgte dem Gefangenen Schreibzeug und Arbeitsraum. Und er bildete mit anderen deutschen Offizieren und rund dreihundert Gefangenen das frierende Publikum der Uraufführung.

Mit dem Titel „ Das Ende der Zeiten“ bezog sich Messiaen auf die Offenbarung des Johannes. Dort fällt der Untergang der Welt zusammen mit dem Beginn der Ewigkeit. Das ist für Nichtgläubige wenig trostreich, doch bei Messiaen hört man, dass Ewigkeit nicht erst am Jüngsten Tag beginnen muss. Sie beginnt bei den Gesprächen der Vögel, setzt sich fort mit dem Regenbogen, der in sanften Akkordwellen des Klaviers schimmert, und sie wird immer menschlicher. Der Vogel, der als Soloklarinette über dem »Abgrund der Zeit« singt, ist ein Melancholiker. Für die »Ewigkeit Jesu« entfalten Cello und Klavier Linien der Sehnsucht in unendlich zärtlicher Langsamkeit. Man muss nicht katholisch sein, um da Liebe zu hören.

Denn hier waltet kein Missionar, sondern ein Musiker, der sich als Subjekt zurücknimmt und Töne existenziell werden lässt. Darum geraten auch vermeintlich überkommene Gesten in neue Gegenwart, und gewagteste Unberechenbarkeiten scheinen Naturgesetzen zu folgen. Metrische Partien stehen schlüssig neben irregulären, zeitaufhebenden Rhythmen, Durakkorde neben solchen, die nur noch Farbe sind. Psychedelische Lichtstöße entschießen dem Engel, der im vorletzten Satz die Ewigkeit ankündigt. Die ist am Ende sinnlich. In der »Unsterblichkeit Jesu« scheint die Geige mit ihren Linien, hierhin, dorthin, verweilend, zurückkehrend, behutsam den Körper eines Menschen zu ertasten. Und keiner friert mehr ..

 

 

Markus Däunert, Violine
Julian Arp, Violoncello
Rupert Wachter, Klarinette
Isabel von Bernstorff, Klavier



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Lebensläufe

 

 

Markus Däunert, Violine

1970 als Sohn eines Geigers in Berlin geboren, gab Markus Däunert sein erstes öffentliches Konzert im Alter von 10 Jahren in Berlin. Nach dem Studium bei Prof. Walter Carl Zeller an der Hochschule für Musik “Hanns Eisler“ in Berlin, studierte er an der Hochschule für Musik “Franz Liszt“ in Weimar bei Prof.Jost Witter und Prof. Norbert Brainin.
Er besuchte Kurse von Igor Ozim (Bern), Alfred Altenburger (Wien) und Hans Georg Arlt (Berlin).
Markus Däunert errang mehrfach Preise beim “Zentralen Treffen junger Talente der DDR“. 1994 gewann er den Wettbewerb der Berliner Musikhochschulen. Es folgten Rundfunkaufnahmen für den RIAS Berlin, SFB , WDR, BR, NDR und Deutschlandradio Kultur. Von der “Konsul Karl und Gabriele Sandmann-Stiftung “wurde ihm 1994 ein Stipendium verliehen.
1993 wurde er von Claudio Abbado zum stellv. Konzertmeister des “Gustav Mahler-Jugendorchesters berufen und wurde ebenfalls Stipendiat der Orchesterakademie.
1997 gründete er zusammen mit Musikern des “Gustav Mahler-Jugendorchesters“ und Claudio Abbado das “Mahler Chamber Orchestra“, dessen 2.Konzertmeister er in den Jahren 1997-2005 war. Desweiteren trat er als Solist mit diesem Orchester auf. Mit dem MCO gastierte er u.a. beim Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Edinburgh-Festival, dem Luzern-Festival, dem Rheingau Musik Festival, den Salzburger Festspielen, den Proms London, bei den Wiener Festwochen und dem Festival Aix-en-Provence. Konzertreisen führten ihn u.a. auch mehrfach nach Asien und Amerika.
Seit 2003 spielt er in dem von Claudio Abbado gegründetem „Lucerne Festival Orchestra“.
Seit 2006 spielt er als Gastkonzertmeister im Gewandhausorchester Leipzig und ebenfalls als Gast im Ensemble Modern Frankfurt.
Er ist Mitglied des “Mahler Quintetts“, welches regelmäßig auf den Festivals in Aix-en Provence, Ferrara, Salzburg und Cervo zu Gast ist. Zu seinen weiteren Kammermusikpartnern zählen Alexander Lonquich, Mirijam Contzen, Christoph Berner, Diemut Poppen, Peter Hörr und Herbert Schuch.

 

 

Rupert Wachter, Klarinette

Rupert Wachter studierte an der Hochschule für Musik Detmold bei Hans-Dietrich Klaus.
Seine kammermusikalische Ausbildung wurde vor allem von Jost Michaels und dem Amadeus Quartett geprägt.
Nach Engagements in Detmold und Recklinghausen, wurde er 1988 Soloklarinettist im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg.
Er ist Gast in vielen deutschen Orchestern wie NDR Sinfonieorchester, Bayerisches Staatsorchester München,Staatskapelle Dresden, DSO Berlin u.v.a. und spielte unter vielen berühmten Dirigenten.( Zubin Metha, Lorin Maazel, Christian Thielemann,Simone Young u.a.)
Konzertreisen führten in nach Japan,China,USA und fast ganz Europa.
Rupert Wachter ist ein vielgefragter Solist und Kammermusiker mit einem breitgefächerten Repertoire. So spielte er die Klarinettenkonzerte von W.A.Mozart, Aaron Copland und Shadows für Flöte und Klarinette von Peter Ötvös mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg und dem NDR Sinfonieorchester.
Er ist häufiger Gast in der Reihe „das neue Werk“ des NDR wo er zahlreiche Uraufführungen spielte.
Rupert Wachter war Kammermusikpartner von Edita Gruberova bei ihrem Hamburger Liederabend.
Internationale Aufmerksamkeit bekam er in seiner Rolle als „der Tod als Klarinettist“ in Peter Konwitschnys Inszenierung des Titus von W.A. Mozart an der Hamburgischen Staaatsoper.
Rupert Wachter ist Juror bei zahlreichen Wettbewerben und Dozent bei der Hamburger Kammermusik Initiative der Feldtmannn Stiftung, sowie beim International College of Music Hamburg.

 


Julian Arp, Violoncello

1981 in Soltau geboren, erhielt Julian Arp seinen ersten Cellounterricht im Alter von sechs Jahren. Nach seiner langjährigen Ausbildung bei Edwin Koch studiert er seit 2001 an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin, zunächst in der Meisterklasse von Professor Boris Pergamenschikow und seit Herbst 2004 bei Professor David Geringas.
Neben dem Studium nimmt er an internationalen Meisterkursen bei György Kurtág, Bernard Greenhouse, Steven Isserlis, Lynn Harrell, und Ralph Kirshbaum teil.
Seit seinem Solistendebüt 1997, mit dem Kurpfälzischen Kammerorchester in Schwetzingen, konzertiert Julian Arp als Solist und Kammermusiker im In- und Ausland, u. a. mit dem Georgischen Kammerorchester, den Berliner Sinfonikern, dem Radio-Sinfonieorchester Berlin und beim Schleswig-Holstein Musik Festival, Rheingau Musik Festival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Beethovenfest Bonn, in Beauvais und Prussia Cove.
Es entstanden Rundfunkaufnahmen für den NDR, SWF, WDR und RBB.?Mit Daniel Bollinger (Klarinette) und Gerhard Vielhaber (Klavier) gründete er 1997 das BOVIARTrio und nahm beim Freiburger Musikforum eine CD auf. Von 1999-2001 war er Solocellist des Bundesjugendorchesters und wirkte bei zahlreichen Rundfunk- und CD-Aufnahmen mit.
Als Stipendiat der Jürgen Ponto-Stiftung wurde er von 1996-2001, danach vom Evangelischen Studienwerk Villigst gefördert. 2004 erkannte ihm die Kronberg Academy das erstmalig vergebene Boris Pergamenschikow Stipendium zu.
Als Preisträger des elften Wettbewerbs des Deutschen Musikinstrumentenfonds in der Deutschen Stiftung Musikleben spielt Julian Arp seit März 2003 ein Violoncello von Giuseppe Antonio Rocca, Turin 1839, eine treuhänderische Eingabe aus Hamburger Familienbesitz.
Mit seinem Duopartner Caspar Frantz konzertiert Julian Arp sehr erfolgreich als festes Ensemble. Gemeinsam sind sie auf den internationalen Kammermusikpodien gern gesehene Gäste. Wichtige künstlerische Impulse erhalten sie neben ihrem Studium von György Kurtág und Ferenc Rados.?Neben zahlreichen anderen Erfolgen erspielten sie sich 2006 den 1. Preis des renommierten Felix Mendelssohn-Bartholdy Wettbewerbs mit Kammermusikpreis der „Freunde junger Musiker“, den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs mit Sonderpreis der Deutschen Stiftung Musikleben und den 1. Preis des Internationalen Kammermusik-Wettbewerbs „Premio Vittorio Gui“ in Florenz.